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Andreas Tuffentsammer
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  • #28 I Daniel Rettig über die Grenzen von Best Practices, Fehlerkultur und weshalb kritisches Hinterfragen noch nie geschadet hat
    Gelernt von Daniel: Best Practices: Inspiration statt Blaupause Daniel Rettig hinterfragt die weitverbreitete Annahme, dass sich Erfolg einfach durch das Kopieren von Best Practices übertragen lässt. Am Beispiel des „Spotify-Modells“ zeigt er, wie Organisationskonzepte oft als Allheilmittel verkauft werden, in anderen Kontexten aber scheitern. Die Realität hinter Erfolgsmodellen ist komplexer als es auf Bühnen und in Büchern erscheint. Learning für die Gastronomie: Best Practices können inspirieren, sind aber selten eins zu eins übertragbar. Der Kontext – Branche, Größe, Kultur – entscheidet, ob ein Modell funktioniert. Führungskräfte sollten regelmäßig reflektieren, ob übernommene Ansätze wirklich zum eigenen Unternehmen passen. Kritisches Denken und Survivorship Bias Rettig betont, dass Erfolgsgeschichten meist von den Gewinnern erzählt werden, während gescheiterte Versuche kaum sichtbar sind. Dadurch entsteht der Eindruck, dass bestimmte Methoden immer zum Erfolg führen. Die Gefahr: Unternehmen übernehmen unkritisch Rezepte, die in ihrem Umfeld nicht funktionieren. Learning für die Gastronomie: Nicht nur auf die Erfolgsstorys schauen, sondern auch aus Misserfolgen lernen. Erfolgsrezepte immer hinterfragen und an die eigene Realität anpassen. Kritisches Denken und Selbstreflexion sind zentrale Führungsqualitäten. Management-Trends und der „Fashion Cycle“ Management- und Führungsmoden kommen und gehen in Wellen – ähnlich wie Trends in Mode oder Musik. Daniel erklärt, dass Organisationen oft von einer Extremform zur nächsten wechseln, etwa zwischen Hierarchie und flachen Strukturen. Die Wahrheit liegt meist in der Mitte, und nachhaltige Lösungen sind selten spektakulär. Learning für die Gastronomie: Nicht jedem Trend blind folgen, sondern prüfen, was wirklich zum Betrieb passt. Zeitlose Prinzipien wie Klarheit, Transparenz und Logik sind oft nachhaltiger als kurzfristige Hypes. Organisationen sollten flexibel bleiben und Veränderungen als Experimentierfeld sehen. KI und Technologie: Unterstützung, kein Ersatz Rettig sieht KI-Tools wie ChatGPT als sinnvolle Unterstützung im Arbeitsalltag, die Kreativität und Qualität fördern können. Dennoch bleibt der „Human Touch“ entscheidend, besonders bei kreativen und zwischenmenschlichen Aufgaben. Learning für die Gastronomie: KI kann Routineaufgaben erleichtern, ersetzt aber nicht menschliche Kreativität und Empathie. Die Qualität der Arbeit bleibt ein entscheidender Erfolgsfaktor – auch im Zeitalter der Automatisierung. Innovation und Serendipity Viele Innovationen entstehen nicht durch Planung, sondern durch Zufall und Offenheit. Daniel schildert, dass Unternehmen dem „glücklichen Zufall“ den Weg bereiten können, indem sie kontinuierlich an Themen arbeiten und offen für Neues bleiben. Learning für die Gastronomie: Innovation lässt sich nicht erzwingen, aber begünstigen – durch Ausdauer, Neugier und Offenheit. Fehler und Zufälle sind Teil des Entwicklungsprozesses und können zu neuen Lösungen führen. Fazit: Führung mit kritischem Blick und Eigenständigkeit Daniel Rettig zeigt, dass nachhaltiger Erfolg selten durch das Kopieren von Best Practices entsteht. Führungskräfte sollten kritisch denken, Trends hinterfragen und ihren eigenen Weg finden. Inspiration ist wichtig – doch der Mut, eigene Lösungen zu entwickeln und zu experimentieren, ist entscheidend für langfristigen Erfolg, auch in der Gastronomie.
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    1:01:32
  • #27 I Prof. Dr. Carolyn Hutter über Zukunftsfähigkeit, gute Kommunikation und welches Wort überstrapaziert ist
    Prof. Dr. Carolyn Hutter ist Professorin an der DHBW Heilbronn, Dekanin für BWL Food Management und Expertin für Nachhaltigkeit und Corporate Social Responsibility (CSR). Im Podcast mit Andreas Tuffentsammer spricht sie über ihren persönlichen Werdegang, die Entwicklung des Nachhaltigkeitsbegriffs, Herausforderungen und Chancen für die Gastronomie, praxisnahe Methoden für nachhaltige Transformation und die Rolle von Kommunikation, Führung und Daten im nachhaltigen Management. Gelernt von Carolyn: Nachhaltigkeit als Grundhaltung und Generationenfrage Schon im Elternhaus spielte Umweltschutz eine zentrale Rolle. Carolyn studierte Wirtschaftswissenschaften, spezialisierte sich früh auf Umweltmanagement und schrieb ihre Dissertation zur Nachhaltigkeitsstrategieentwicklung – auch im Luxussegment. Nachhaltigkeit ist für sie kein Trend, sondern eine Grundhaltung und ein Generationenthema. Learning für die Gastronomie: Nachhaltigkeit beginnt mit persönlicher Überzeugung und muss in der Unternehmenskultur verankert werden. Die Food-Branche ist sowohl Verursacher als auch Leidtragender von Umweltveränderungen – nachhaltiges Handeln ist existenziell. Regulierung, Bürokratie & gesellschaftlicher Wandel In den letzten Jahren hat die Politik – besonders in der EU – stark reguliert, was zu mehr Bürokratie, aber auch mehr Bewusstsein geführt hat. Die Dringlichkeit ökologischer und sozialer Themen ist heute anerkannt, doch zu viel Bürokratie kann dem Engagement schaden. Learning für die Gastronomie: Nachhaltigkeit sollte nicht als Belastung, sondern als Chance für Innovation und Differenzierung gesehen werden. Kreativität und Lust am nachhaltigen Kochen machen das Thema für Gäste attraktiv. Neues Wording: Zukunftsfähigkeit & Respekt Der Begriff „Nachhaltigkeit“ ist für viele überstrapaziert. Carolyn plädiert für alternative Begriffe wie „Zukunftsfähigkeit“ oder „Respekt“ im Umgang mit Natur, Produkten und Menschen. Entscheidend ist, Greenwashing zu vermeiden und echte Weiterentwicklung zu leben. Learning für die Gastronomie: Es geht um kontinuierliche Verbesserung, nicht um Perfektion. Traditionelle Methoden wie Nose-to-Tail oder Fermentation bieten nachhaltige Inspiration. Wesentlichkeitsanalyse & Priorisierung Carolyn empfiehlt die Wesentlichkeitsanalyse als zentrales Tool: Mit Team und Gästen werden relevante Nachhaltigkeitsthemen identifiziert, priorisiert und gezielt bearbeitet. So kann man mit begrenzten Ressourcen maximalen Impact erzielen. Learning für die Gastronomie: Fokus auf die wichtigsten Nachhaltigkeitsthemen bringt mehr als Aktionismus. Gäste und Mitarbeitende sollten in den Veränderungsprozess einbezogen werden. Kommunikation & Storytelling Nachhaltigkeit ist erklärungsbedürftig. Gäste und Team müssen verstehen, warum nachhaltige Produkte teurer sind und welchen Wert sie haben. Neben faktenbasierten Infos (z.B. CO₂-Fußabdruck) ist Storytelling über Lieferanten und Produkte entscheidend. Learning für die Gastronomie: Kommunikation ist das A und O: Werte und Geschichten machen Nachhaltigkeit erlebbar. Transparenz schafft Verständnis und Zahlungsbereitschaft. Change-Management & Team-Einbindung Veränderungen gelingen nur, wenn das Team mitgenommen und beteiligt wird. Schwarmintelligenz, interne Challenges und Incentives können nachhaltiges Verhalten fördern. Learning für die Gastronomie: Nachhaltigkeit ist ein Teamprozess – Mitarbeitende müssen den Sinn verstehen und mitgestalten. Schrittweise Veränderungen und Beteiligung verhindern Widerstände. Corporate Social Responsibility & Führungskultur CSR ist Nachhaltigkeit auf Unternehmensebene und umfasst gesellschaftliches Engagement, Umwelt und Führungskultur. Gerade familiengeführte Betriebe sind oft nachhaltiger, weil sie generationenübergreifend denken und Verantwortung übernehmen. Learning für die Gastronomie: Nachhaltigkeit muss von der Führung vorgelebt werden. Werte, Unternehmenskultur und Mitarbeiterführung sind entscheidend für langfristigen Erfolg. Daten & pragmatische Messbarkeit Auch kleine Betriebe können Nachhaltigkeit managen: Mit einfachen Tools wie Excel und vorhandenen Rechnungen lassen sich Energie-, Abfall- und Lieferantendaten erfassen und Trends erkennen. Learning für die Gastronomie: „Nur was gemessen wird, kann gesteuert werden“ – Daten sind die Grundlage für nachhaltige Steuerung. Schon mit 20% Aufwand lässt sich viel bewirken (Pareto-Prinzip). Politik, Bildung & gesellschaftlicher Hebel Ernährungsbildung ist ein zentraler Hebel für nachhaltige Entwicklung, braucht aber langen Atem. Politik sollte nachhaltige Innovationen fördern und generationenübergreifend denken. Learning für die Gastronomie: Bildung und langfristige Perspektiven sind entscheidend für echten Wandel. Politik, Betriebe und Gesellschaft müssen gemeinsam Verantwortung übernehmen. Fazit: Nachhaltigkeit als Zukunftsstrategie und Teamaufgabe Carolyn Hutter zeigt, dass echte Nachhaltigkeit in der Gastronomie mit Haltung, Teamarbeit, Storytelling und pragmatischer Steuerung beginnt. Wer die wichtigsten Themen priorisiert, Mitarbeitende und Gäste einbindet und offen kommuniziert, kann nachhaltigen Wandel gestalten – und sich so zukunftsfähig aufstellen.
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    50:29
  • #26 I Prof. Dr. Ingo F. Scheuermann über lebenslanges Lernen, Kulinarik als Erlebnis und wie Kritik wertschätzend gelingt
    Prof. Dr. Ingo F. Scheuermann ist Professor für Wirtschaftswissenschaften und Wirtschaftsmathematik, Dekan für Marketing und AI, und zugleich leidenschaftlicher Gastronomiekritiker. Im Podcast spricht er mit Andreas Tuffentsammer über seine doppelte Perspektive als Wissenschaftler und Restauranttester. Themen sind unter anderem die intellektuelle Tiefe von Kulinarik, die Bedeutung von Persönlichkeit und Storytelling in der Spitzenküche, moderne Führung, die Herausforderungen der Ausbildung und die Rolle von Marketing und KI in der Gastronomie. Gelernt von Ingo: Kulinarik als intellektuelles Erlebnis und Spiegel der Persönlichkeit Ingo sieht Gerichte als Spiegel der Persönlichkeit des Kochs und sucht beim Testen nach der Geschichte und der Handschrift hinter dem Teller. Herausragende Küche ist für ihn mehr als handwerkliche Perfektion – sie lebt von Stringenz, Eigenständigkeit und einem kohärenten Gesamterlebnis. Ikonische Gerichte bleiben in Erinnerung, wenn sie eine Geschichte erzählen und die Persönlichkeit des Kochs transportieren. Learning für die Gastronomie: Gäste erinnern sich an Gerichte, die eine Geschichte erzählen und eine klare Handschrift haben. Köche sollten sich ihrer eigenen Vision und Identität bewusst werden und diese auf den Teller bringen. Kritik und Wertschätzung Kritik sollte immer konstruktiv und wertschätzend sein. Ingo plädiert für einen offenen Dialog zwischen Kritikern und Gastronomen und warnt vor persönlicher Diffamierung. Seriöse Restaurantkritik lebt von Substanz und dem Willen, gemeinsam besser zu werden. Learning für die Gastronomie: Kritik ist notwendig, sollte aber immer respektvoll und dialogorientiert erfolgen. Persönliche Angriffe und Showeffekte schaden der Branche. Team, Persönlichkeit und Employer Branding Für Ingo ist die Persönlichkeit der Mitarbeitenden entscheidend. Teams funktionieren am besten, wenn sie komplementär aufgestellt sind und jeder seine Stärken einbringen kann. Employer Branding beginnt mit einer klaren Positionierung und der Frage: Wofür stehen wir als Betrieb? Nur so lassen sich die passenden Persönlichkeiten finden und binden. Learning für die Gastronomie: Teamzusammenstellung nach Stärken und Persönlichkeit ist wichtiger als reine Fachkompetenz. Eine klare Vision und Werte sind die Basis für erfolgreiches Employer Branding. Führung und Entwicklung Gute Führung ist für Ingo situativ, partnerschaftlich und individuell. Führungskräfte müssen lernen, je nach Kompetenz und Persönlichkeit unterschiedlich zu führen, Erwartungen klar zu kommunizieren und gemeinsam Ziele zu entwickeln. Besonders in der Gastronomie ist es wichtig, Talente individuell zu fördern und Entwicklung zu ermöglichen. Learning für die Gastronomie: Situative Führung und leistungsorientierte Partnerschaft fördern Teamleistung und Entwicklung. Persönlichkeitsentwicklung und Selbstfindung sind zentrale Aufgaben moderner Führung. Ausbildung und Lernen Ingo kritisiert das veraltete Ausbildungssystem und fordert eine stärkere Individualisierung und Modernisierung der Lerninhalte. Die Förderung von Stärken, personalisierte Lernwege und der Einsatz digitaler Tools und KI sind für ihn zentrale Zukunftsthemen – sowohl in der Hochschule als auch in der Gastronomie. Learning für die Gastronomie: Ausbildung sollte individueller, moderner und praxisnäher gestaltet werden. Lebenslanges Lernen und die Nutzung digitaler Tools sind essenziell. Marketing und KI Marketing ist für Ingo die Kunst, einen echten Wettbewerbsvorteil und ein besonderes Erlebnis in die Köpfe der Gäste zu bringen. KI und digitale Tools bieten große Chancen, Prozesse zu automatisieren, personalisierte Erlebnisse zu schaffen und die Customer Experience zu verbessern. Entscheidend bleibt aber die Authentizität und Einzigartigkeit des Angebots. Learning für die Gastronomie: Marketing muss die Story und das Erlebnis des Betriebs klar kommunizieren. KI kann Prozesse effizienter machen, ersetzt aber nicht die persönliche Note. Fazit: Führung, Persönlichkeit und Innovation als Schlüssel Prof. Dr. Ingo F. Scheuermann zeigt, dass moderne Gastronomie mehr ist als gutes Essen: Sie lebt von Persönlichkeit, Teamgeist, kontinuierlicher Entwicklung und einer klaren Markenbotschaft. Wer seine Stärken kennt, Teams gezielt entwickelt, offen für Innovation bleibt und konstruktiv mit Kritik umgeht, kann Gäste begeistern und langfristig erfolgreich sein.
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    1:10:52
  • #25 I Birgit Reitbauer über Unternehmertum, Familienwerte und weshalb gute Laune Pflicht ist
    Birgit Reitbauer ist gemeinsam mit ihrem Mann Heinz Gastgeberin und Unternehmerin des ikonischen Dreisterne-Restaurants Steirereck in Wien, des Steirereck am Pogusch und der Meierei im Stadtpark. Ihre Herangehensweise an Gastronomie verbindet große Menschlichkeit mit betriebswirtschaftlichem Verantwortungsgefühl, tiefer regionaler Verwurzelung und höchstem kulinarischen Anspruch. Sie steht für eine Führungskultur, die auf Vertrauen, Konstanz und persönlicher Nähe basiert – in einem Familienunternehmen, das sich stetig weiterentwickelt, aber nie seine Wurzeln vergisst. Gelernt von Birgit: Authentizität, Ausdauer und unternehmerischer Realismus Birgit Reitbauer zeigt in beeindruckender Klarheit, dass Erfolg in der Spitzengastronomie nicht nur auf Bewertungen basiert. Wirtschaftlichkeit, Teamführung und Stammgäste sind für sie essenzielle Faktoren. Learnings: Stern nicht als Ziel, sondern als Ergebnis: Die drei Michelin-Sterne waren eine Überraschung, keine Zielvorgabe – der Fokus lag immer auf dem eigenen Betrieb und den Gästen. Stammgäste sind ein Anker: Ein Hochzeitsgast, der jedes Jahr wiederkommt, zählt genauso wie der tägliche Besucher – Konstanz und Wiedererkennung erzeugen Loyalität. Nachhaltiger Erfolg braucht Wirtschaftlichkeit: Ohne finanziellen Spielraum kein Invest in neue Geräte, Personal oder Produkte – Exzellenz muss sich auch rechnen. Führung und Teamkultur Birgit und Heinz Reitbauer sind Unternehmer im ursprünglichen Sinn: präsent, entscheidungsfreudig, gleichzeitig klar und menschlich in der Führung. Learnings: Mitarbeiter wachsen lassen: Viele Schlüsselpersonen haben als Kommis angefangen und wurden bewusst in ihrer Entwicklung gefördert. Konstanz durch klare Kommunikation: Erwartungen an Verweildauer, Vorlaufzeiten bei Kündigungen und Verhalten werden im Bewerbungsgespräch offen angesprochen. Vorbildkultur: "Die Chefin ist doppelt so alt wie ich und rennt wie ein Wiesel" – Leistung beginnt an der Spitze. Feedback, Fehler und Kulturwandel Birgit pflegt eine direkte und empathische Feedbackkultur – Fehler werden früh erkannt und offen besprochen. Learnings: Frühes Einschreiten im Tagesgeschäft: Durch die enge Einbindung im Team werden Probleme sofort erkannt – oft reicht ein humorvoller Kommentar. Würde im Trennen: Wenn es nicht passt, dann „mit hocherhobenem Haupt“ auseinandergehen – ohne Groll, aber mit Klarheit. Gute Laune ist Pflicht: Die Stimmung im Team beginnt bei der Führung – wer schlecht drauf ist, zieht andere mit. Kulinarik, Regionalität und Konzept-Feinjustierung Der Weg des Steirereck war nicht linear – er führte über Rückschläge, Umbauten und strategische Neuausrichtung hin zu einer unverwechselbaren Handschrift. Learnings: Von Neuseeland zurück zum Neusiedler See: Der bewusste Verzicht auf internationale Produkte zugunsten regionaler Partner führte zur eigenen Identität. Gerichte mit Tiefe statt Effekt: Es geht nicht um Punktl-Punktl-Küche, sondern um Produkte, die sich beim Essen erschließen. Brot- und Käsewagen als Erlebnis: Produkte werden zur Bühne – mit Verantwortlichen, die sie leben, verstehen und weiterentwickeln. Struktur, Organisation und Ausbildung Das Unternehmen ist klar strukturiert, bleibt aber familiär geführt. Ausbildung hat hohen Stellenwert. Learnings: Klare Verantwortlichkeiten: Eigenständigkeit in Schlüsselrollen wie Wein, Käse oder Brot – aber immer mit klar definierten Rahmen. Digitalisierung nur, wo sinnvoll: Reservierungssystem ja – iPad-Weinkarte nein. Qualität hat auch mit Haptik und Ruhe zu tun. Ausbildung ist Persönlichkeitsarbeit: Junge Menschen werden durch Gespräche geformt – zwischen Tür und Angel, aber mit Konsequenz. Fazit: Bodenständiger Luxus mit Haltung Birgit Reitbauer steht für eine Gastronomie, die inspiriert, weil sie bei sich bleibt. Sie lebt Unternehmertum, Familienwerte und Gastfreundschaft mit Herz und Verstand. Für Gastronom:innen bedeutet das: Erfolg ist ein Prozess, keine Auszeichnung. Fördere Talente, ohne sie kleinzuhalten. Wirtschaftlichkeit und Emotion schließen sich nicht aus. Gute Gastgeber:innen erinnern sich – an Gesichter, Vorlieben, Wünsche. Regionalität ist kein Dogma, sondern eine Haltung.
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    54:40
  • #24 I Michael Farquhar über Employer Branding, den Blick fürs Detail und seinen Weg vom Koch zum Top Manager
    Michael Farquhar ist Chief Operating Officer der ETM Group, die eine Vielzahl von Bars, Pubs und Restaurants in London betreibt. Zuvor war er COO bei der Ottolenghi Group und Operations Director bei D&D London, wo er für über 40 Restaurants verantwortlich war. Im Podcast spricht Michael über seinen Weg von der Küche ins Top-Management, die Herausforderungen beim Führen großer Restaurantgruppen, die Bedeutung von Teamkultur und Markenstärke sowie über Trends und Erfolgsfaktoren in der Gastronomie. Gelernt von Michael: Leidenschaft und Karriereweg Michael wuchs in einer food-begeisterten Familie auf und startete als Tellerwäscher. Seine Liebe zum Kochen und zur Teamarbeit führte ihn über die Ausbildung zum Koch und ein Hotelmanagement-Studium in die internationale Hotellerie und später ins Management großer Restaurantgruppen. Der Wunsch, mehr zu bewegen, trieb ihn aus der Küche ins operative Geschäft. Learning für die Gastronomie: Leidenschaft für Essen und Gastfreundschaft ist die Basis für eine nachhaltige Karriere. Mut zur Weiterbildung und Offenheit für neue Wege ermöglichen Entwicklung und Aufstieg. Führung und Skalierung Das Management von Dutzenden Restaurants ist laut Michael nur mit exzellenten Teams und klarer Hierarchie möglich. Die meiste Energie fließt in die Restaurants, die gerade schwächeln – starke Teams in erfolgreichen Betrieben arbeiten weitgehend eigenständig. Zentrale Erfolgsfaktoren sind Mitarbeiterzufriedenheit und ein starkes Produkt. Learning für die Gastronomie: Die richtigen Menschen und eine positive Teamkultur sind entscheidend für den Erfolg. Fokus auf Mitarbeiterzufriedenheit und Produktqualität zahlt sich langfristig aus. Führung bedeutet, Teams zu befähigen und nicht alles selbst zu kontrollieren. Mitarbeiterbindung und Employer Branding Michael betont, wie wichtig faire Bezahlung, Reputation und eine offene Unternehmenskultur sind, um Talente zu gewinnen und zu halten. Im Bewerbungsprozess zählt für ihn die Persönlichkeit mehr als der Lebenslauf. Unternehmen sollten sich bewusst sein, dass sie im Gespräch ebenfalls „interviewt“ werden. Learning für die Gastronomie: Employer Branding und ein guter Ruf sind zentrale Faktoren im „War for Talents“. Persönlichkeit und Teamfit sind wichtiger als reine Fachkompetenz. Wertschätzung, Entwicklungsmöglichkeiten und offene Kommunikation binden Mitarbeitende. Training, Onboarding und Technologie Die ETM Group setzt auf eine Mischung aus klassischem Training und digitalen Tools wie gamifizierten Lern-Apps. Während praktische Fähigkeiten weiterhin im Betrieb vermittelt werden, erleichtern digitale Angebote das Lernen von Standards und Wissen. Learning für die Gastronomie: Moderne Trainingskonzepte verbinden Praxis und digitale Tools. Gamification kann Motivation und Lernerfolg steigern. Praktisches Training und persönliches Coaching bleiben unerlässlich. Multi-Brand-Strategie und Markenführung Michael sieht Vorteile in einer Mischung aus Kettenkonzepten (z.B. Sportsbars) und individuellen Marken (z.B. Rooftop-Bars). Gäste suchen heute mehr denn je nach einzigartigen Erlebnissen – Individualität und Vielfalt sind gefragt, aber Synergien (z.B. bei Getränkekarten) können genutzt werden. Learning für die Gastronomie: Individuelle Marken bieten Differenzierung und sprechen verschiedene Zielgruppen an. Synergien bei Produkt- und Prozessstandards schaffen Effizienz. Gäste erwarten heute Vielfalt und besondere Erlebnisse, nicht nur Standardisierung. Erfolgsfaktoren: Standort, Team, Produkt Für Michael ist der Standort der wichtigste Erfolgsfaktor, gefolgt von Team und Produkt (Ambiente, Speisen, Getränke). Marketing und PR sind wichtig, aber ohne Substanz und Qualität nicht nachhaltig. Preisgestaltung sieht er als Mischung aus Marktanalyse, Erfahrung und psychologischen Effekten. Learning für die Gastronomie: Location bleibt der Schlüssel zum Erfolg, aber Team und Produkt sind ebenso entscheidend. Preisstrategie sollte auf Marktbeobachtung und Gästewahrnehmung beruhen. Ehrliches Feedback und die Bereitschaft zur Anpassung sind essenziell. Innovation und Details Michael glaubt an die Bedeutung von kleinen Details – von der Höhe der Arbeitsplatte bis zur Preispsychologie auf der Weinkarte. Innovation entsteht oft aus Erfahrung und dem Mut, neue Wege zu gehen, aber auch aus dem Feingefühl für das, was Gäste wirklich wollen. Learning für die Gastronomie: Liebe zum Detail und kontinuierliche Innovation machen den Unterschied. Offenheit für Feedback und Anpassungsfähigkeit sichern langfristigen Erfolg. Fazit: Führung mit Herz, System und Innovationsgeist Michael zeigt, dass erfolgreiche Gastronomie heute auf Leidenschaft, Teamkultur, Innovationsbereitschaft und einer klugen Mischung aus Individualität und Effizienz basiert. Wer seine Mitarbeitenden wertschätzt, konsequent an Qualität arbeitet und offen für Neues bleibt, kann auch große Restaurantgruppen erfolgreich führen und Gäste immer wieder begeistern.
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    53:45

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Acerca de Restaurant Hero

Im Restaurant Hero Podcast sprechen wir mit spannenden Persönlichkeiten aus unserer Branche – und darüber hinaus. Von Spitzenköch:innen und Gastro-Unternehmer:innen bis zu inspirierenden Menschen aus Wirtschaft, Kultur, Kunst und Sport. Wir wollen verstehen: Gibt es Erfolgsrezepte? Welche Prinzipien, Denkweisen und Routinen helfen wirklich, um langfristig erfolgreich zu sein? Egal ob du Unternehmer:in, Gründer:in, Führungskraft, Profi in Küche & Service oder Berater:in bist – hier bekommst du das Wissen, das oft nur hinter verschlossenen Türen weitergegeben wird. Direkt aus der Praxis. Ehrlich, verständlich und anwendbar. Unser Motto: Jeden Tag ein kleiner Schritt – für dich, dein Team und eine Gastronomie mit Zukunft. Neben unserem Podcast gibt es auf www.restauranthero.de noch mehr zum Thema Wissen zu entdecken.
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Generated: 7/12/2025 - 6:37:37 AM