Ungleich von arm und reich – Nicole Mayer-Ahuja und die „Spaltungslinie“
Lange Zeit galt Deutschland als „nivellierte Mittelstandsgesellschaft“ – als Land ohne Oben und Unten. Doch die Realität sieht anders aus, sagt die Göttinger Soziologin Nicole Mayer-Ahuja im Gespräch mit Sebastian Friedrich: Die Ungleichheit wächst, Armut verkürzt das Leben, und selbst gut Ausgebildete erleben Unsicherheit und Konkurrenz. Mayer-Ahuja widerspricht dem Mythos der klassenlosen Gesellschaft. In ihrem Buch „Klassengesellschaft akut“ (C.H.Beck) zeigt sie, warum Lohnarbeit spaltet, wie sich Klassen heute neu formieren – und wo Chancen für Solidarität liegen.
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MIT OPENER Text entsteht aus Text – die Buchpreisträgerin Dorothee Elmiger
Gestern mit dem Deutschen Buchpreis 2025 ausgezeichnet, heute im Gespräch mit Joachim Dicks über das Schreiben im Allgemeinen und ihren aktuellen Roman „Die Holländerinnen“ im Besonderen: die Schweizer Schriftstellerin Dorothee Elmiger.
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Text entsteht aus Text – die Buchpreisträgerin Dorothee Elmiger
Gestern mit dem Deutschen Buchpreis 2025 ausgezeichnet, heute im Gespräch mit Joachim Dicks über das Schreiben im Allgemeinen und ihren aktuellen Roman „Die Holländerinnen“ im Besonderen: die Schweizer Schriftstellerin Dorothee Elmiger.
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Psychologe Stephan Grünewald legt die Deutschen auf die Couch
Pandemie und Krieg, Klimakrise und Inflation – die Gegenwartslage ist ein Stresstest für uns alle. Doch anstatt kollektiv zu verzweifeln, entwickeln die Deutschen überraschende Überlebensstrategien. In seinem neuen Buch „Wir Krisenakrobaten. Psychogramm einer verunsicherten Gesellschaft“ (Kiepenheuer & Witsch) fragt der Psychologe und Bestsellerautor Stephan Grünewald, wie es sein kann, dass das Vertrauen in Politik und Gesellschaft zwar einen historischen Tiefpunkt erreicht hat, viele Menschen im Privaten aber erstaunlich zuversichtlich bleiben. Im Gespräch mit Verena Gonsch erklärt Stephan Grünewald, warum wir uns in unser „Schneckenhaus“ zurückziehen – und gleichzeitig neue Formen der Hoffnung erfinden. Er zeigt, wie die Menschen zwischen Alltagsängsten und persönlicher Zuversicht balancieren, fast wie Akrobaten auf dem Krisendrahtseil.
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"Eine gemeinsame Zukunft gestalten" - Sonja Lahnstein im Gespräch
Nein, wehrt Sonja Lahnstein ab, ihr jahrzehntelanger Einsatz für den Dialog von Israelis und Palästinensern sei trotz des grauenvollen Hamas-Überfalls am 7. Oktober 2023 nicht für die Katz gewesen. „Weil alle meine Engagements und was real vor Ort in Israel im Sinne von Verständigung zwischen Juden und Palästinensern stattfindet weitergeht.“ Sowohl ihre Dialogreihe „Bridging the Gap“ als auch das Kinder- und Jugend-Kulturprogramm „step21“ am Israel Museum in Jerusalem liefen unbeeindruckt vom Krieg im Gazastreifen weiter, betont die 1950 in Zagreb geborene Volkswirtin. „In Israel gibt es eine extrem starke Zivilgesellschaft, die immer noch frei ist. Ich würde gern in Deutschland sehen, dass wir gegen die AfD, die Linksextremisten oder die Islamisten solche Demonstrationen haben, wie sie jeden Samstag in Israel stattfinden. Seit Monaten. Davor schon seit Jahren gegen das Bestreben der Regierung, demokratische Institutionen zu schwächen.“ Sonja Lahnstein, die sich selbst als säkulare Jüdin bezeichnet, beklagt im Gespräch mit Jürgen Deppe, dass der deutsche Blick auf Israel sehr auf die amtierende Regierung verengt sei. „Es macht jüdischen Menschen in Deutschland das Leben seit dem 7. Oktober sehr schwer, dass sie in Haft genommen werden für die israelische Regierung.“ Gerade in den Bereichen Kultur und Wissenschaft führe das zu eindeutigem Antisemitismus, der sich in der Ausladung jüdischer Künstler oder Nicht-Berücksichtigung israelischer Wissenschaftler zeige. „Es geht hin bis zum offenen Judenhass, der praktisch wieder normal ist.“
Bei "Das Gespräch" kommen Menschen zu Wort, die Stellung beziehen und Positionen vertreten: kulturell oder gesellschaftlich, kenntnisreich, vielfältig und nicht selten provokant. Mal sind sie prominent und in aller Munde, mal ausgewiesene Experten auf ihrem Gebiet. Gemein ist ihnen allen, dass sie Inspirierendes zu sagen haben zu den Themen unserer Zeit - und oft auch sehr Persönliches. Wir stellen drängende Fragen und rollen nicht einfach den roten Teppich aus.