Aus Anlass des 200. Geburtstags von Mary Ann Evans, die ihre Romane unter dem Männernamen George Eliot veröffentlichte, erscheint ihr Hauptwerk, der Roman "Middlemarch", neu in zwei Verlagen und zwei Übersetzungen. Das lädt nicht nur zum Vergleich ein; es sollte auch dem bedeutendsten Meisterwerk der viktorianischen Literatur endlich die Aufmerksamkeit verschaffen, die es verdient.
Eugen Ruge: Metropol
Der Roman spielt 1936 in Moskau. Eugen Ruge erzählt von seinen Großeltern, vor allem von seiner Großmutter, einer Agentin, die den sogenannten Großen Terror in Moskau miterlebte und Zeugin der stalinistischen Säuberungen wurde. Auch sie lebte mit ihrem Ehemann einige Zeit im legendären Moskauer Luxushotel "Metropol", immer mit der Angst, auch ein Opfer der Säuberungen zu werden.
(Rowohlt Verlag, 25 Euro)
Ivan Jablonka: Laëtitia oder das Ende der Mannheit
Im Januar 2011 wurde eine 18-jährige Kellnerin in der Nähe von Nantes entführt und getötet. Ein Mordfall, der die ganze Nation erschütterte. Ivan Jablonka zeigt in seinem spannenden Buch, wie der Fall von Medien und Politik für ihre Zwecke instrumentalisiert wurde.
(Übersetzung: Claudia Hamm, Matthes und Seitz Verlag, 28 Euro)
Jackie Thomae: Brüder
Der Roman erzählt von zwei deutschen Männern, Halbbrüder, die einen schwarzen Vater haben, den sie nicht kennen. Mick und Gabriel haben zwei komplett unterschiedliche Lebenswege in den 1990er Jahren. Viele Themen werden behandelt, die Hautfarbe spielt allerdings kaum eine Rolle. Der Roman ist für den Buchpreis nominiert. (Hanser Verlag, 23 Euro)
Sally Rooney: Gespräche mit Freunden
Der Roman spielt unter Akademiker, im Hochschul- und Künstlermilieu von Dublin. Es geht um Klassen- und Generationsunterschiede - und um Liebe und Sexualität im Spätkapitalismus. (Luchterhand Verlag, 20 Euro)